Samstag, 31. Mai 2008

BfArM hielt Rote-Hand-Briefe an Ärzte über das Suizidrisiko der SSRI nicht für erforderlich











Es ist kaum zu glauben: Als im August 2005 die Europäische Kommission die Hersteller von SSRI-Antidepressiva dazu verpflichtete, auf das erhöhte Suizidrisiko bei Kindern und Jugendlichen hinzuweisen, da hielt die deutsche Aufsichtsbehörde es nicht für sinnvoll hierüber die Ärzteschaft durch "Rote-Hand-Briefe" zu informieren. Denn es hätten dann "eine große Anzahl von Briefen identischen Inhalts an alle Ärzte verschickt werden müssen". Doch sie hielt es auch nicht für sinnvoll, auf ihrer eigenen Hompage auf die Änderung der Risikoinformation hinzuweisen. Stattdessen versucht das BfArM nun die Verantwortung auf die Arzneimittelkommission der Ärzteschaft und der Apotheker zu schieben.

Doch auf der Seite der Arzneimittelkommission sucht man vergeblich nach einem Newsletter im August 2005 oder später, in dem die Ärzteschaft über die Änderung der Risikohinweise zum Suizidrisiko bei Kindern und Jugendlichen hingewiesen wird.

Auch über die Ausweitung der Warnhinweise zum Suizidrisiko von ZOLOFT im Juli 2007 von Kindern und Jugendlichen auf junge Erwachsene wurden die Ärzte nicht vom BfArM auf ihrer Homepage informiert. Warum nicht? War dies auch wenig sinnvoll oder der Aufwand hierfür zu groß?

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